Spannendes Gespräch beim Mittagessen während des Alexander-Technik-Workshops letzte Woche in Cork mit dem kanadischen Drummer Jamie Kronick: er hat mir erzählt, dass er am liebsten in Deutschland auftritt, weil er dort nach Auftritten die konkretesten Rückmeldungen aus dem Publikum bekommt. Leider geht’s da um negatives Feedback. Seine Erfahrung ist, dass die deutschen Fans recht präzise verbalisieren können, was ihnen nicht gefallen hat. Meine Anregung: „Frag doch auch die begeisterten Fans mal nach konkretem Feedback.“ Jamie war entsetzt: „Wenn ein Fan sagt: ‚Du warst spitzenklasse.‘, mag ich doch nicht sagen: ‚Hey, erzähl mir bitte noch mehr, warum ich toll bin.‘“
Aber es geht nicht darum, Lob einzuheimsen! Eithne, eine Sängerin aus unserem Kurs, hat mir nach einem Auftritt vor überwiegend Alexander-Technik-Kollegen mal gesagt, wie wertvoll – aber leider auch selten – es für sie ist, sehr konkrete Rückmeldungen zu bekommen, was Zuhörern gefallen hat. Und ich glaube, auch für den Fan ist es hilfreich zu reflektieren, was ihm an einem Konzert speziell gefallen hat. So oft gefällt uns etwas, ohne dass wir uns fragen warum und es artikulieren. Jamie zumindest war ganz angetan von der Idee sich zu erlauben einem begeisterten Fans nach einem Gig zu erwidern: „Danke! Was hat dir gefallen?“