Horrortrip

Manchmal ist es gut, dass man vorher nicht weiß, was einen erwartet!!! Es fing so nett an gestern. Ich habe an Deck in der Sonne gesessen, ausgiebig in meiner gemütlichen Kabine gelesen, mich nett mit einer Mitreisenden unterhalten… Und dann kam der Sturm. Alarmstufe Rot im ganzen Körper. Unglaublich, wie unser 185m langer Riese von einer Seite auf die andere gebeutelt wird wie ein Spielzeug, auf die Wellenberge gehoben und dann wieder in einem Wellental versenkt. Mein Respekt für das Meer, für die Naturgewalten, ist wieder voll erwacht. Ebenso mein Überlebenstrieb. Ich will einfach nur weglaufen, raus aus der Situation. Auf einem Schiff leider keine Option. Also gab es nur die Alternative Durchhalten. Mir war die ganze Zeit über nie schlecht, aber ich hatte Angst. Immer wieder klappt es, die Angst in den Hintergrund zu verdrängen, wenn ich mich unterhalte, mit Freunden chatte, kleine Dinge am Laptop erledige, aber mit einer zu starken Seitenneigung oder einem Aufprall der Schiffsnase auf dem Wasser und dem Vibrieren des ganzen Schiffs ist sie plötzlich wieder voll da. Anspannung im ganzen Körper. Irgendwie auch spannend zu beobachten. Ich hatte mir so viel vorgenommen für heute. Den Tag gut ausnutzen. Und kaum etwas davon geht. Ich kann mich in diesem Ausnahmezustand nicht mit voller Aufmerksamkeit auf Dinge einlassen. Eine kurze Mail schreiben, neue Mitglieder für die Schulfrei-Community freischalten – das geht. Aber ich habe nicht die nötige Ruhe für mehr. In meinem Kopf weiß ich, dass meine Angst überflüssig ist. Sie bringt nichts. Die Anspannung in meinem Körper ist nicht hilfreich für mich und die Angst hilft uns auch nicht dabei heil anzukommen. Dennoch begleitet sie mich als Grundgefühl bis zu unserer Ankunft in Santander. Ich bin so froh, dass das kein Dauerzustand ist, sondern dass mich sonst als Grundgefühl Vertrauen durchs Leben begleitet!

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