In den letzten Tagen erlebe ich eine der Schattenseiten des Nomadenlebens im fahrenden Zuhause. Auch wenn Cookie sich im ersten halben Jahr bei mir als sehr zuverlässig erwiesen hat, wird bei einem 37 Jahre alten Fahrzeug wohl immer mal wieder etwas zu reparieren und zu warten sein. Letzte Woche haben wir einen Fleck unterm Cookie entdeckt, aber niemand wusste so richtig, was das sein könnte – Öl? Diesel? Ich übe mich in Gelassenheit, aber die Ungewissheit ist nicht schön. Ob es etwas Schlimmeres ist?
Am Samstag die Diagnose vom Automechaniker: ein Leck in der Dieselleitung, nicht so dramatisch und angeblich schnell zu beheben. Er hat mir das OK gegeben, ruhig noch zehn Tage in die Eifel und nach Darmstadt fahren. In der Wartezeit habe ich aber auch wieder etwas gelernt: Motorwäsche. Im Leben hätte ich mich alleine nicht getraut, mit dem Hochdruckreiniger im Motorraum herumzuspritzen. Ein Bekannter hat es mir jetzt gezeigt. Cookies Motor ist nun schön sauber und vielleicht traue ich mich das demnächst sogar selbst, ganz vielleicht.
Trotzdem ein schwelend ungutes Gefühl, dass etwas nicht stimmt mit meinem Cookie. Zudem müssen mindestens zwei Reifen dringend ersetzt werden. Auf facebook flattert mir gerade heute ein passender Artikel durch den Stream – die wichtigste Frage ist demnach nicht: „Was will ich wirklich?“, sondern „Welchen Schmerz will ich?“. Ich würde das für mich anders formulieren: „Welche Unannehmlichkeiten nehme ich in Kauf?“ Und ja, ich bin bereit den Preis des Aushaltens der Ungewissheit zu zahlen für meine Freiheit.