Sonntag

Sonntag. Und vor meinem Fenster lärmt schon morgens früh jemand mit dem Rasenmäher. Ich werde wacher und mir wird bewusst: es ist Mittwoch. Nur für mich ist Sonntag. Jeden Tag. Es gibt Sonntage, an denen die Geschäfte geöffnet sind, und Sonntage, an denen sie geschlossen sind.

Und wieder kommt das Gefühl auf: darf man das? Seinen eigenen Traum verwirklichen? Viele andere würden vielleicht auch gerne etwas anderes machen als den Job, zu dem sie Tag für Tag aufs Neue antreten. Immer wieder meldet sich das schlechte Gewissen, dass ich mir erlaube, diese Freiheit zu leben. In vielen Gesellschaften ist es verpönt an sich zu denken.

Du kennst das vielleicht aus dem Flugzeug. Da kommt vor dem Start häufig die Ansage, dass in dem unwahrscheinlichen Fall eines Druckabfalls in der Kabine Sauerstoffmasken aus einem Fach über den Köpfen der Passagiere fallen. Es heißt dann immer: „Bitte versorgen Sie erst alle anderen um Sie herum mit einer Sauerstoffmaske, bevor Sie sich ihre eigene aufsetzen.“ Oder nicht? Nein. Zuerst soll man sich seine eigene Sauerstoffmaske aufsetzen. Erst wenn ich selbst gut für mich gesorgt habe, kann ich auch für die Menschen um mich herum Gutes tun. Und das gilt nicht nur im Flugzeug, sondern auch im Leben. Wir dürfen gut für uns sorgen.

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