Tag 5 der Ausgangssperre in Spanien. Mein neues Hobby ist Einkaufen. Das ist einer der wenigen Gründe, warum man seine Wohnung verlassen darf. Zum ersten Mal seit Beginn des Hausarrests habe ich heute einen längeren Fußmarsch gewagt und nicht wie sonst brav im Supermercado Jímenez direkt nebenan eingekauft. Interessant, wie einfach es plötzlich wird, neue Wege und Lösungen zu finden und von seinen Gewohntheiten abzuweichen.
Die ersten Minuten meines Spaziergangs sind fast gespenstig. Fünf Minuten, wenn nicht sogar mehr, bin ich komplett alleine auf der Strasse, nachmittags um halb vier. Kein Mensch weit und breit zu sehen, nicht ein einziges Auto, nur die Vögel und die Wellen sind zu hören. Es fühlt sich an wie eine Szene aus einem Apokalypse-Film: ich bin die einzige Überlebende auf der Welt.
Auf dem Rückweg, den Hügel hinab zurück zum Strand, werde ich im Abstand von wenigen Minuten von zwei Guardia Civil Streifenwagen angehalten, die hier den ganzen Tag patroullieren. Wo ich hingehe? Nach Hause. Wo ich war? Ich war einkaufen, Gemüse, da oben, bei Eva. Na gut, das ist in Ordnung.
Hier meine Ausbeute für 5 EUR von Eva, die Produkte aus eigenem Anbau direkt vor Ort verkauft: